Weiter geht’s mit dem 2. Teil der Fotoreise auf die Isle of Skye (zum 1. Teil geht’s HIER entlang). Auch an unserem vierten Tag sollten wieder viele (Foto-)Abenteuer auf uns warten – am Quiraing, dem Fairy Glen, einem namenlosen Wasserfall und am Neist Point.
Inhalt
Der Himmel brennt überm Quiraing
Wieder hieß es früüüüüh aufstehen. Um 5:30 Uhr war Abfahrt, denn wir wollten natürlich pünktlich zum Sonnenaufgang am Quiraing sein. Eine Uhrzeit, die mir als Langschläfer nicht soooo leicht fällt, aber für tolle Fotos mach ich – fast – alles und ich kann euch versprechen: es hat sich soooo gelohnt.
Die Dämmerung begann gerade, als wir die Hochebene stürmten und bei ersten Fotos zur blauen Stunde auf das Glühen am Himmel über der Isle of Skye warteten.
Und wir wurden nicht enttäuscht: Wie erwartet war das Zeitfenster des Sonnenaufgangs relativ kurz, dafür umso beeindruckender. Wie gut, dass wir uns einen Tag vorher mit der Location schon vertraut gemacht hatten, denn so konnten unsere Kameras mit dem Himmel um die Wette glühen, ohne dass wir auch noch hektisch nach der besten Komposition suchen mussten (okay, ein wenig hektisch wird man bei so einem Licht dann irgendwie trotzdem – wer kennt das nicht ?).
Anschluss zur Gruppe verloren?
Nachdem wir uns nach diesem Schauspiel alle wieder beruhigt hatten, blieben wir noch ein ganzes Weilchen am Quiraing und tobten uns weiter aus …
Wir durften uns „frei bewegen“ – und während ich noch etwas im vorderen Bereich blieb, zogen die anderen schon nach und nach weiter nach hinten, wo es noch so viel mehr zu entdecken gab. Aber als ich auch weiterwollte, waren plötzlich alle weg. Kurzer Schreck! Wo waren auf einmal alle hin? Man konnte doch eigentlich über die ganze Ebene blicken …
Aber da ich ja wusste, in welche Richtung die anderen gegangen waren, ging ich auch weiter … und siehe da, sie hockten alle in einer „Felsspalte“ (oder soll ich lieber sagen „Erdloch“? ?), um einen Baum zu fotografieren ? Ich sag ja: da hatten sich ein paar Fotoverrückte gefunden ?
Versteht sich von selbst, dass ich mich auch noch dazusetzte, oder? ?
Nur noch 5 Minuten …!
Nach über drei Stunden Foto-Adrenalinkick merkten wir irgendwann, dass wir eigentlich alle relativ nass, durchgefroren und hungrig waren. Ich finde, das ist immer das beste Zeichen: wenn man’s erst danach merkt. Beim Fotografieren selbst waren wir alle viel zu abgelenkt und im „Fotomood“, um auf irgendetwas anderes zu achten ☺ Wind, der einem ununterbrochen um die Nase weht? Nasses Gras, in dem man liegt? Matsch? Schafsch***? EGAL! Es hat soooo viel Spaß gemacht!! ?
Schweren Herzens machten wir uns also auf den Weg zum Auto, um weiter zum nächsten Spot zu fahren. Doch Halt! Noch ein allerletztes Foto musste sein!
Denn auf dem Rückweg taten sich noch einmal ganz neue Perspektiven und Blickwinkel auf und dieses Motiv wollten wir uns einfach nicht entgehen lassen … Danke an Lukas Voegelin für dieses Foto von mir!
Wir wärmten uns im Auto auf und stärkten uns ein wenig für den nächsten Spot:
Fairy Glen: Der Wachturm im Tal der Elfen
Ein Tal mit Wasserfällen und ganz bizarren Hügeln. Angeblich wohnen hier die Elfen und Feen und wenn man dort ist, man kann sofort verstehen, warum ? Leider regnete es – typisch Schottland – ununterbrochen, trotzdem schnappten wir uns natürlich unser Zeug und schwärmten aus. Und tatsächlich sollte das der einzige Fotospot unserer Reise werden, an dem ich selber gar nicht fotografierte, sondern nur „modelte“ ?: Denn nachdem wir mit einem Teil der Gruppe einen – wie ich fand – ziemlich steilen Hügel hochgekraxelt waren, waren wir uns eigentlich alle einig, dass es doch cool aussehen würde, wenn auf dem hohen Fels in der Mitte jemand stehen würde … Denn dort überragt nämlich der „Castle Ewen“ – oder „der Wachturm“ – das gesamte Tal.
Getreu dem Motto „Alles fürs Foto!“ kletterte/rutschte ich den Hügel, auf dem wir standen, halt wieder runter (Regenhose und schlammiger Boden machen so manchen Weg bergab ziemlich einfach ?) und kraxelte gegenüber wieder hoch. Dort waren tatsächlich ein kleiner Trampelpfad und eine Felsspalte, durch die man sich quetschen konnte – und schon stand ich oben.
Während die anderen – nach wie vor im Dauerregen – ihre Kameras einrichteten, durfte ich als Belohnung ein wenig die Aussicht übers Tal genießen. Gibt Schlimmeres ?
There it is:
Fotosüchtig? Aber klar!
Anschließend fuhren wir erst einmal zurück zur Unterkunft – essen, schlafen, Ausrüstung trocknen, Bilder sichern, ausruhen … so war der Plan. Lange hielten die Jungs und ich es aber gar nicht aus und wir überlegten schon wieder, was wir denn als nächstes fotografieren könnten ?.
Uns war beim Hin- und Herfahren ein kleiner Wasserfall direkt an der Straße aufgefallen – den wollten wir uns mal vornehmen. Wir wussten zwar nicht genau, wie wir hinkommen sollten, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg Foto. Also parkten wir an der Straße und kämpften uns durch Farn, Gebüsch und durch einen Bach, um zum Wasserfall zu gelangen. Er war kleiner als gedacht und mit der kompletten Gruppe hätten wir wahrscheinlich auch gar keinen Platz gehabt. Es war eng, es schüttete schon wieder, aber wir hatten wie immer großen Spaß und waren froh, dass wir auch dieses kleine Abenteuer „auf uns genommen“ hatten.
Naturgewalt am Neist Point
Für den Abend/den Sonnenuntergang war der Neist Point geplant. Ein Spot, auf den ich mich im Vorfeld schon sehr gefreut hatte. Ein Leuchtturm am Ende einer langen Klippe – einer DER klassischen Fotospots auf der Isle of Skye. Aber leider machte uns das Wetter einen gehörigen Strich durch die Rechnung: Die ersten Ausläufer eines Orkans, der eine Woche später für Hochwasser und viele Sturmschäden v.a. in Irland sorgen sollte, machten fotografieren leider tatsächlich unmöglich.
Trotzdem fuhren wir erst einmal hin. Die Alternative wäre gewesen im Haus zu bleiben und das wollte auch keiner. Und wer weiß? So wechselhaft, wie das schottische Wetter ist, hätte es ja auch sein können, dass sich vielleicht ein paar Wolkenlücken auftun, der Regen aufhört oder der Sturm abflaut? Nichts von alledem sollte der Fall sein …
„Da spürt man, dass man lebt.“
Wir fuhren also zum Parkplatz am Neist Point und da waren Wind und Regen noch einmal krasser als bei uns am Haus. Klar, direkt an der Küste … Selbst im Auto merkten wir den Sturm, der unseren Van regelrecht durchschüttelte. Aber im warmen/trockenen Auto sitzen kann ja jeder – also raus mit uns!
Es war wirklich unglaublich … Naturgewalt pur! Der Wind peitschte ins Gesicht, man konnte sich teilweise kaum auf den Beinen halten.
(Mal wieder ein Insta-Story-Video – deshalb hochkant – TON AN! 🙂 )
Ich weiß nicht, welche Windstärke es war, aber man musste sich richtig gegen den Sturm stemmen. An einer Klippe gibt es einen kleinen Wasserfall – selbst da „pustete“ der Wind so stark, dass das Wasser über die Kante nach oben spritzte, anstatt herunterzufließen! Verrückt … so etwas hab ich persönlich noch nicht erlebt.
Und da es den meisten anderen von uns genauso ging, genossen wir auch dieses Erlebnis total. Auch ohne Fotos. Das zu erleben, die Natur und das Leben zu spüren und auf sich wirken zu lassen. Es hat einen riesengroßen Spaß gemacht und uns alle echt beeindruckt. Auch solche Erlebnisse gehören dazu und brennen sich ins Gedächtnis. Und genau das macht es doch so spannend, oder?
Übersichtskarte |
Durchgepustet und glücklich fielen wir alle bald ins Bett – denn der nächste Tag mit neuen spannenden (Foto-)Abenteuern wartete schon auf uns. (weiter zu TEIL 3)
9 Comments
Hallo Kathrin,
du hast via LOCATIONSCOUT einige Bilder von mir (Pustefix2109) geliked. 🙂
Daraufhin habe ich mir Deine Bilder zunächst auf Locationscout angeschaut und von dort bin ich auf Deine Homepage.
Ich war vor 2 Jahren auch in Schottland und bin wie du, auch immer auf der Suche noch schönen Spots.
Da ich auch in München wohne würde ich mich anschließen, solltet ihr noch einmal auf Fotosafari gehen. 🙂
Gruß und Servus
Stephan
Hey Stephan,
oh wie schön, das freut mich aber 🙂
Schottland ist ein traum, oder? Würde gerne noch einmal dorthin! Fotosafari klingt immer gut! Werde im September unterwegs sein, aber im Herbst bin ich für solche Aktionen gerne wieder zu haben. Hab dich bei Instagram schon gefunden, da ist es vielleicht noch einfacher 😉
Freu mich aber, wenn du hier mal wieder vorbeischaust!
Viele Grüße
Kathrin
Hallo Kathrin,
ein toller Bericht und die Bilder sind wirklich gigantisch. Mein Favorit ist das erste Bild. Die Farben sind einfach toll. Hast du die Bilder noch stark nachbearbeitet? Übrigens ein sehr schöner Blog und ein hübsches Theme. Letzteres kommt mir bekannt vor. 😉
Liebe Grüße aus Nürnberg
Pia
Liebe Pia,
ganz herzlichen Dank für dein dickes Lob! Zaubert heute ein breites Grinsen in mein Gesicht 🙂
Das Bloglob kann ich gleich mal zurück geben! Du weckst bei mir grad die Lust, Kreta mal zu entdecken …. 🙂 „Bei dir“ schau ich sicherlich auch mal öfter vorbei!
Zu meinen Bildern: DANKE! Grundsätzlich „angefasst“ sind alle, da ich ausschließlich in RAW fotografiere, die Fotos also noch „entwickeln“ muss. Bei dem einen Bild sitz ich länger als beim anderen, achte aber grundsätzlich schon drauf, es nicht zu verfälschen, sondern so darzustellen, wie es wirklich war. Also eher ein optimieren als ein bearbeiten 😉
Liebe Grüße und schau gerne mal wieder hier vorbei!
Kathrin
Liebe Kathrin,
dein Blog ist bereits gespeichert, ich werde hier jetzt auch künftig fleißig mitlesen und deine tollen Bilder bewundern. Es freut mich, dass mein Blog dir auch gefällt und Kreta deine Reiselust weckt. Kann ich nur empfehlen :-).
Liebe Grüße
Pia
wunderbarer, herrlicher Blogpost! Wunderschöne Erlebnisse toll beschrieben und wunderschöne Fotos dazu!
Tausend Dank, lieber Edgar!! Das freut mich total 🙂 Bald gibt’s bestimmt den nächsten 😉
Das Warten auf den 2. Teil hat sich wirklich gelohnt! Toller Bericht und spektakuläre Fotos. Glückwunsch. 🙂
Viiiiiielen lieben Dank, das freut mich sehr! 🙂