Anfang August war es mal wieder an der Zeit, ein wenig Bergluft zu schnuppern. Wo kann man das besser als in Tirol? Doch dieses Mal war ich nicht alleine unterwegs …
Ich besuchte Verena und Edgar, zwei Weltenbummler, deren wunderbarer Reiseblog „distant-horizons.de“ auch definitiv einen Besuch wert ist. Edgar ist mindestens so fotoverrückt wie ich (eigentlich sogar noch ein wenig verrückter 😉 ), so dass es nicht verwunderlich ist, dass wir uns vor ein paar Jahren über flickr kennengelernt haben und bei dieser Wanderung natürlich unsere Kameras mit dabei hatten. (HIER geht’s zu einem Interview, das ich mit den beiden geführt habe, und in dem sie von ihren Erlebnissen auf ihrer Weltreise berichten.)
Almwiesen, Bäche, Berggipfel: wunderschönes Gleirschtal
Wir starteten unsere Wanderung in St. Sigmund und wanderten von dort zur Pforzheimer Hütte. Es sind etwa 7,5 km, die man durchs Gleirschtal bis zur Hütte wandert – 800 Höhenmeter gilt es zu „bezwingen“.
Das Wetter war eine Mischung aus Sonne und Wolken, so dass es zum Wandern eigentlich perfekt war. Es war nicht zu heiß, aber trocken und im Endeffekt besser als vorhergesagt. Wir hatten schon kurz überlegt, woanders hinzufahren, weil die Wetterberichte so unbeständig waren … Aber so hatten wir sogar die meiste Zeit eine richtig coole Stimmung, weil die Wolken recht tief hingen, was dem Ganzen ein fast mystisches Aussehen gab 🙂
Der Weg ist sehr angenehm, weil er sehr breit und angenehm zu laufen ist. Er schlängelt sich wunderschön durchs Gleirschtal, an Almwiesen und später immer am Gleirschbach (der zu der Zeit ziemlich viel Wasser hatte) entlang, bis hin zur Materialseilbahn und weiter Richtung Pforzheimer Hütte. Gerade das letzte Stück über die Hintere Gleirschalm hat mir landschaftlich besonders gut gefallen: ein wenig steiler und unbefestigter, aber wunderschön.
Insgesamt landschaftlich eine tolle Wanderung und es hat wieder einmal einfach gut getan, rauszukommen, in der Natur zu sein, das Handy auszuhaben und nichts anderes machen zu können, als durch dieses Tal zu gehen 🙂
Wie kalt ist eigentlich ein Bergsee?
Unser Plan war es eigentlich, bis zur Hütte zu laufen, dort eine kurze Pause zu machen und dann noch weiter zu wandern. Als wir aber bei der Pforzheimer Hütte ankamen, zog es schon etwas zu. Nachdem wir alle noch fit genug waren (sogar ich ^^), liefen wir also quasi an der Hütte vorbei und gingen zu einem kleinen Bergsee. Dort sieht die Landschaft schon wieder anders aus … eher wie auf dem Mond 🙂 Kaum grün, eher Geröllfelder.
Der See ist glasklar, aber eben auch sehr steinig. Wir nutzten die Zeit dort für eine leckre Brotzeit und während Edgar sich mit Fotos „begnügte“ (schaut euch mal seine Fotos bei 500px an!) und ich meine Füße im See kühlte, ging Verena tatsächlich ganz ins Wasser! Respekt! Also ich fand’s schon für die Füße eisig genug 😉 Wer von euch weiß, wie kalt Bergseen sind …?
Hüttengaudi mit Hängematten, Kuchen und Eseln
Den Rest des Tages verbrachten wir – mehr oder weniger gezwungenermaßen – in und vor der Pforzheimer Hütte, denn nun kamen doch immer mehr Wolken, die uns teilweise völlig die Sicht nahmen. Dann riss es wieder auf, kurze Zeit später hörte man Donnergrollen. Das war’s uns nicht wert noch einmal loszuziehen. Aber auch so verging die Zeit wie im Fluge – es gab leckres Essen, kühle Getränke, lustige Esel und das Beste: Hängematten und Liegestühle, von denen aus man ins Tal schauen konnte 🙂 Herrlich!
Es folgte ein sehr entspannter Abend mit neuen „Hüttenbekanntschaften“ (und nein, damit meine ich nicht die Kühe und Esel 😉 ), nur leider kein schöner Sonnenuntergang und/oder Sternenhimmel, auf die wir Photoholics natürlich gehofft hatten.
„Aussichtsloser“ Rückweg
Nach einer echt entspannten Nacht im Matratzenlager und leckrem Frühstück sollte es am nächsten Morgen auch schon wieder zurückgehen. Leider war wie befürchtet/vorausgesagt das Wetter am Sonntag überhaupt nicht gut. Für uns schade, aber nicht allzu schlimm, weil wir ja nur noch runter mussten und der Weg nicht gefährlich bzw. besonders steil ist. Aber viele der Leute, die wir getroffen hatten, waren auf einer Hüttentour, d.h. mussten weitergehen und überlegten teilweise sogar abzubrechen. Super ärgerlich, aber das Wetter lässt sich nunmal nicht beeinflussen …
Fazit:
Eine Wanderung, die ich sehr empfehlen kann: die Tour zur Pforzheimer Hütte fand ich persönlich echt gut machbar (wie immer ein der Kondition entsprechendes Tempo vorausgesetzt 🙂 ), die Wege sind anfangs sehr breit (teilweise Fahrwege), später etwas anspruchsvoller. Landschaftlich gibt es viel zu entdecken! Von der Hütte hat man einen tollen Blick ins Tal und könnte – wenn das Wetter passt – von dort noch weitere Wanderungen unternehmen.
Hinkommen:Vom (gebührenpflichtigen) Parkplatz in St. Sigmund durchs Gleirschtal immer am Gleirschbach entlang den Wegweisern zur Pforzheimer Hütte folgen. An der Materialseilbahn kann man sich zwischen zwei Wegen entscheiden, ich empfehle den über die „Hintere Gleirschalm“, die landschaftlich sehr schön ist. |
Eine genauere Tourenbeschreibung inkl. Höhenprofil gibt es zum Beispiel HIER.
Ihr bekommt vom Wandern nicht genug? Dann ist eine Wanderung auf die Baumgartenschneid vielleicht genau das Richtige für euch!
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2 Kommentare
Das hast du wieder gut gemacht! Ich wünsche dir und uns Lesern noch viele solcher schönen Erlebnisse! 🙂
Herzlichen Dank! Das kriegen wir sicherlich hin 😉 Liebe Grüße!!